OUTSOURCING – GENUG ODER NICHT GENUG?

Wie eine aktuelle Untersuchung von Sopra Steria Consulting herausgefunden hat, schätzt die halbe Versicherungswirtschaft den Anteil ausgelagerter Unternehmensprozesse nur als geringfügig ein. Mehr als neun von zehn Befragten meinen, dass die Outsourcing-Potenziale in ihrer Versicherung bei weiten noch nicht ausgeschöpft seien. Dagegen meldet Bearing Point im Bereich Versicherungs-IT einen gewissen Sättigungsgrad.

Anhaltend niedrige Zinsen drücken auf Erträge; branchenfremde Konkurrenz verschärft den Wettbewerb: Eigentlich sollte der wachsende Kostendruck in der Versicherungsbranche ein starker Nährboden für die Auslagerung von Querschnitts- und sogar Kernprozessen sein. Im Gegensatz zu dieser Erwartung stagniert der Outsourcing-Anteil jedoch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt eine empirische Untersuchung von Sopra Steria Consulting mit dem Titel „Outsourcing-Potenziale in der deutschen Versicherungswirtschaft“. Die Studie fragte nicht nur nach Möglichkeiten im Bereich IT-Infrastruktur und Application Management, sondern auch in den Zentralbereichen Einkauf, Personal, Finanzen-& Rechnungswesen und Administration sowie in den Kernprozessen wie Schadenmanagement und Vertragsverwaltung.

94 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, in ihrem Unternehmen seien Auslagerungspotenziale bislang nur teilweise oder gar nicht ausgeschöpft. 51 Prozent gehen von einem geringen bis sehr geringen Outsourcing-Anteil aus. Mehr als ein Drittel der Befragten sieht jedoch in der Auslagerung von Prozessen ein hohes Potenzial zu nachhaltiger Kostenreduktion. Weitere 53 Prozent sehen immerhin ein mittleres Potenzial.